7 Wahrheiten über Marketing, die Du als Yogalehrer wissen solltet, aber Dich nicht zu fragen traust

Sieben Marketingwahrheiten für Yogalehrer

Dein Yogalehrer tut es. Ich tue es. Und alle, die einen großen Namen in der Yogaszene haben, tun es.
Doch auf ihrem Workshop erzählen sie Dir höchstwahrscheinlich nichts davon. Selbst während Deiner Yogalehrer-Ausbildung wird nicht über dieses Thema gesprochen. Es ist fast schon ein Tabu in der Yogawelt. Dabei ist es für uns alle so wichtig.

Genau – die Rede ist nicht von Sex, sondern von Marketing. In diesem Blog-Artikel möchte ich mit einem großen Mythos aufräumen: Der Mythos, der besagt, dass es ausreicht, wenn Du ein guter Lehrer bist, brav Deine eigene Praxis machst und hin und wieder eine Fortbildung besucht. Wenn Du mit Yoga Geld verdienen möchtest, musst Du lernen, erfolgreich mit anderen Menschen zu kommunizieren. Sprich: Du machst Marketing.

 

1. Du musst nicht Deine Seele verkaufen

 

Viele Menschen verwechseln Marketing mit Werbung, dabei sind es zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Werbung manipuliert. Ehrliches Marketing klärt auf und dient dem anderen Menschen. Werbung appelliert an das Unterbewusstsein, gutes Marketing an den Verstand. Werbung versucht künstliche Bedürfnisse zu wecken und uns Dinge anzudrehen, die wir nicht brauchen (z.B. billiges Fertigessen, das aus Chemie besteht). Gutes Marketing schafft einen Mehrwert für den anderen Menschen.

Du musst Dir nicht wie ein schäbiger Staubsauger-Verkäufer vorkommen, der an jeder Tür klingelt, wenn Du als Yogalehrer andere Menschen von Deiner Arbeit wissen lässt. Das kannst Du heutzutage auf sehr elegante Art und Weise tun. Zum Beispiel, in dem Du ein Youtube-Video mit neuen Sequenzen für zuhause drehst, ein eBook schreibst oder interessante Dinge in sozialen Netzwerken wie Facebook teilst.

 

2. Yoga ist nicht für alle da

 

Die Yoga-Welt ist ein eigenes Universum ist: Es gibt Hatha-Yoga, Vinyasa-Yoga, Kundalini- oder Ashtanga-Yoga, Yoga für Mamas, Yoga für Kids und Teens, Business-Yoga um nur einige wenige Spielarten zu nennen. Und auch die Gründe Yoga zu machen, sind völlig unterschiedlich: Stress loslassen, Rückenschmerzen bekämpfen, weniger Bauchumfang und einen knackigen Po bekommen, bis hin zu Sinn-Suche und spiritueller Erleuchtung.

Manche der genannten Dinge sind vielleicht miteinander kompatibel. Doch bestimmte Bedürfnisse und Personengruppen schließen sich aus. So würde sich ein gestresster Manager kaum ins Schwangeren-Yoga verirren. Und eine schwangere Frau käme sich in einem normalen Business-Yoga-Kurs höchstwahrscheinlich deplatziert vor.

Wenn Du als Yogalehrer versuchst, Yoga für alle anzubieten, machst Du einen großen Fehler. Und am Ende wirst Du es keinem Recht machen. Überlege stattdessen, wer Dein idealer Schüler ist, welche Bedürfnisse er oder sie hat und versuche Deinen Unterricht und Dein Marketing so zu gestalten, dass sich genau dieser Mensch gemeint fühlt.

 

3. Menschen sind erst einmal skeptisch

 

Viele Yogalehrer, die sich selbstständig machen, glauben, es reiche aus, Webseite und Flyer zu machen und die Kunden kommen in Scharen. Diesem naiven Glauben, liegt ein Denkfehler zugrunde: Der andere Mensch kennt Dich nicht. Warum sollte er Dir vertrauen?

Im Gegensatz zu einem Kaffee, den man bei Starbucks kauft oder ein Lebensmittel einer bestimmten Marke, ist Yoga-Unterricht ein Produkt, deren Qualität in höchstem Maße unsicher ist, weil sie von der Persönlichkeit des Lehrers, dessen Einfühlungsvermögen, Erfahrung und Kompetenz abhängt. Insbesondere bei Yoga-Angeboten, die mehr kosten wie beispielsweise Workshops, Retreats oder Ausbildungen, werden potenzielle Interessenten erst einmal vorsichtig reagieren, solange sie Dich noch nicht persönlich kennen und kein Vertrauen zu Dir aufgebaut haben.

 

4. Gebe Aufmerksamkeit, anstatt sie zu beanspruchen

 

Um Vertrauen aufzubauen ist es wichtig, dass Du dem anderen Menschen erst Aufmerksamkeit schenkst, anstatt diese zu beanspruchen. Du gibst ihnen das Gefühl mit ihren Bedürfnissen gesehen zu werden und versuchst ihnen aufrichtig zu dienen anstatt ihnen nur irgendwelche Sachen andrehen zu wollen.

Warum ist diese Herangehensweise revolutionär? Im Gegensatz zu klassischer Werbung geht sie nicht von einem Produkt oder einer Dienstleistung, sondern vom Menschen und seinen individuellen Bedürfnissen aus. Bevor Du versuchst, irgendetwas zu verkaufen, gehst Du auf die Bedürfnisse Deiner potenziellen Interessenten ein.

Ein praktisches Beispiel – Deine Webseite. Die Webseite vieler Yogalehrer ist nach folgendem Prinzip
aufgebaut: Ich bin soundso, das sind die Yogakurse, die ich anbiete und dort sind alle Ausbildungen aufgelistet, die ich besucht habe. Das ist ein Fall von Aufmerksamkeit beanspruchen – genauso wie die Menschen auf einer Party, die keine Fragen stellen, sondern nur von sich und ihren eigenen beruflichen Projekten erzählen.

Besser: Stelle Fragen, wie etwa: „Du suchst nach einer Möglichkeit, den Stress des Alltags loszulassen? Du möchtest mehr Freude und Leichtigkeit, in Dein Leben bringen? Du möchtest Dich fitter und gesünder fühlen? etc. Die genaue Formulierung der Frage hängt natürlich davon ab, wen Du ansprechen möchtest. Vielleicht gibt es auf Deiner Webseite auch kostenlose Blog-Artikel oder Videos zu diesem Thema. Oder Du schaffst auf andere Art und Weise für den Besucher einen Mehrwert.

 

5. Gutes Marketing braucht Zeit

 

Unser Kaufverhalten als Konsumenten hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gewandelt und das betrifft auch den Yogamarkt: Vor über 20 Jahren als es das Internet in der heutigen Form noch nicht gab, war es einfach: Du konntest ein Yoga-Schild an Deine Tür zu machen und die Leute kam zu Deinem Unterricht.

Bist Du die einzige Lehrerin in Deinem Ort, funktioniert das vielleicht auch heute noch. Doch nehmen
wir einmal an, Du unterrichtest Yoga in einer Großstadt wie Hamburg, München oder Köln? Oder Du möchtest nicht nur Kurse, sondern auch Workshops, Retreats oder sogar Ausbildungen anbieten? In diesem Fall werden sich Deine Schüler bei Dir sehr genau darüber informieren, ob Du der Richtige für sie bist. Sie werden sehr genau Deine Internet-Seite lesen, vielleicht werden sie Dir eine Email mit Fragen schicken oder Dich anrufen. Vielleicht beobachten sie Dich auch ein Weilchen. Vielleicht erinnern sie sich an Dich, wenn Du mal etwas auf Facebook postest. Und wenn Du Glück hast, werden sie irgendwann zu Dir kommen.

Der Punkt ist: Interessierte Menschen werden nicht sofort zu Deinen Schülern. Du musst erst einmal
ihr Vertrauen gewinnen. Dieser Vertrauensaufbau muss stattfinden BEVOR sie in Deine Kurse kommen. Je mehr Kontaktpunkte, Du schaffst und je mehr Du auf positive Weise immer wieder auf Dich aufmerksam machen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu Dir kommen werden.

 

6. Denk zuerst an Deine Schüler, nicht ans Geld

 

Menschen werden unbewusst spüren, was Deine wahre Motivation ist. Sie werden spüren, ob Du aus einer inneren Berufung heraus unterrichtest und eine Mission hast oder ob Du einfach nur Geld verdienen möchtest. Langfristig muss natürlich ein Energie-Ausgleich in Form von Geld stattfinden. Kurzfristig ist es jedoch so, dass Du als Selbstständiger in Vorleistung gehen musst.

Geld wird dann zu Dir fließen, wenn Du aufhörst, verkrampft darum, zu kämpfen, sondern einfach dem Ruf Deiner Seele folgst und großzügig gibst. Dieses Geben kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, z.B. Zeit, Energie, Aufmerksamkeit. In jedem Fall macht es für Dich Sinn Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse der Menschen zu lenken, denen Du dienen möchtest.

Was genau brauchen Deine Schüler von Dir? Wie kannst Du ihnen noch mehr geben? Vielleicht, in dem Du kleine Übungen für zuhause vorbereitest, die sie mitnehmen können. Vielleicht, indem Du ihnen genau zuhörst und das nächste Thema Deiner Stunde genau dem widmest, was sie auf körperlicher oder seelischer Ebene gerade brauchen.

 

7. Sei authentisch nicht perfekt

 

Viele Lehrer, die ich kenne habe, Angst davor sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Denn sie haben
unbewusst Angst davor, kritisiert zu werden, weil sie sich nicht gut genug fühlen. Doch Perfektionismus ist ein billiger Trick des Egos, was Dich klein halten will.

Deine Yogaschüler wollen von Dir nicht die beste Interpretation der Yoga Sutren hören. Sie wollen
erfahren, wie Yoga Dein Leben verändert hat. Und sie wollen sich durch Dein Beispiel inspirieren lassen. Es geht nicht darum, Wissen zu vermitteln (das gibt es auch in Büchern oder im Internet). Es geht darum, dass Du als Lehrer zum Beispiel wirst.

Hab den Mut, Dich zu zeigen wie Du bist – auch mit Deinen eigenen Fehler und Schwächen. Das macht Dich authentisch und Deinen Schülern wird es leichter fallen, sich mit Dir zu identifizieren. Und es nimmt Dir den Stress vorzugeben, jemand zu sein, der Du nicht bist.

Träumst Du davon, irgendwann von Yoga zu leben? Gib Deinen Traum nicht auf und fang an, ihn 2019 zu verwirklichen. Sei mutig und bau Dir, Dein eigenes Yoga-Business mit Herz auf. In meinem kostenlosen Webinar erfährst Du die 5 wichtigsten Schritte, die Du kennen solltest, um damit Erfolg zu haben.

In Zeiten der perfekt-anmutenden Yogawelt ist authentisches Marketing für Yogalehrer das Erfolgsrezept.
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Fotocredit: Thought Catalog via Unsplash.com

Von Tobias Frank

Yogalehrer seit über 12 Jahren, erfolgreicher Yogipreneur, Visionär und Umsetzer, Bodyworker, Blogger und Buchautor. Tobias möchte Menschen dazu inspirieren, ihrem eigenen Herzens-Weg zu folgen. Für ihn selbst begann dieser vor sechs Jahren als der gelernte Journalist seinen Redakteurs-Job beim Fernsehen endgültig gegen die Yogamatte tauschte und sein eigener Chef wurde. Um andere Yogalehrer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen hat er die Yogalehrer Online Akademie gegründet.

2 Kommentare

  1. Marketing ist heutzutage viel wichtiger geworden – das kann ich als Marketing Expertin und Achtsamkeitstrainerin nur bestätigen. Ein guter Tipp ist auch noch, über seine eigenen positiven Erfahrungen zu sprechen.

    Mit herzlichen Grüßen
    Sarah von https://www.achtsam.blog

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